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Zum ersten Mal: Die gante Geschichte von ASPs Krabat. Das Konzertereignis schlechthin.

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Studioalbum

Horrors

A Collection of Gothic Novellas

Erscheinungsdatum der Erstausgabe: 9. September 2023
Label: ASP / Herz und Verstand

Facetten des Schreckens

Nach vier ausufernden Erzählzyklen dürfen sich die ASP-Fans an dieser Stelle über ein Konzeptalbum gänzlich anderer Art freuen: eine musikalische Anthologie kurzer Grusel-Storys, in welcher jeder Song sein eigenes Horror-Szenario beschreibt.

Das Album „Horrors“ war nicht nur ein Zwischenalbum, eine Pause vor dem komplexen dritten Zyklus der Flammenkreis-Saga, es markierte auch einen Wendepunkt in der Veröffentlichungs-Geschichte der Band.

Nach vielen Jahren der Frustrationen, was die Möglichkeiten und Strategien der Labelarbeit in der heutigen Zeit anbelangt, ging Asp Spreng den vor vielen Jahren eingeschlagenen Weg konsequent weiter und beschloss, auch diesbezüglich das Schicksal der Band selbst in die Hand zu nehmen. Für ASP, aber auch für die Fans, denen er dadurch weiterhin Veröffentlichungen bieten wollte, die den höchsten Ansprüchen genügen.

„Horrors“ war das erste Album, dessen Tonträger-Ausgaben ausschließlich über die Kanäle der Band selbst zu beziehen waren. Eine neue Form der Unabhängigkeit und der Freiheit entstand – und dadurch auch ein neuer Weg weit weg vom Mainstream und eine ganz bewusste Hinwendung zu einem selbst geschaffenen „Underground“.

Albumcover

1. Fürst der Finsternis
2. Gefesselt
3. Flickenpuppe
4. Klick
5. Ich, der Teufel und du
6. Schattenfraß
7. Sandmann GmbH & Compagnie
8. The Shadows Beneath the Roots
9. Light Heart's Lot
10. Was mich besiegt

Bei Horrors beschreiten ASP bekannte, kraftvoll-rockige Wege, schlagen wie zuvor den steinigen Pfad eines epischen 10-Minuten-Stücks ein und wagen sich aber auch in bisher unbekannte Ecken – so treffen die Zuhörer auf launige Swing-Bläsereinsätze oder Black-Metal-Elemente inklusive Screaming. Ein Genuss für die Liebhaber klanglicher Abwechslung – und ein Muss für alle ASP-Fans, denn trotz – oder gerade wegen? – dieser kleinen Experimente bleibt es unverkennbar ASP! Eingängige Melodien, treibende Gitarrenriffs, hitverdächtige Lieder – echte Live-Kracher – und hartnäckige Ohrwürmer warten darauf, entdeckt und genossen zu werden, selbstredend mit dem obligatorischen Schauer im Nacken.

Die stilistische Vielfalt spiegelt sich auch in der inhaltlichen Bandbreite der Geschichten wider. Ob beim charmanten „Fürst der Finsternis“, der den Besucher ins Geschehen lockt, wo dieser sich flugs „Gefesselt“ wiederfindet, ob verschwindende Menschen oder gefräßige Schatten … Viele Horror-Szenarien lauern in den albtraumhaft entworfenen Stücken. Dabei lässt Asp Spreng auch kritische Töne nicht vermissen, thematisiert den alltäglichen Horror des Konsums im Kapitalismus genauso wie die unfassbaren Schrecken von Krieg und Folter – sowie den Verlust geliebter Menschen. Immer wieder. Denn auch die persönliche Ebene darf nicht fehlen, die romantischen Sehnsüchte und individuellen Tragödien des Lebens.

Visuell werden die Geschehnisse durch das Artwork des Künstlers „Heilemania“ (Nightwish/Kreator/Dimmu Borgir) unterstrichen. In phantastisch-verstörend bearbeiteten Fotografien werden Bilder der Songs aufbereitet, der Horror so nochmal sicht- und greifbarer geboten. So entsteht ein grauenerregendes Gesamtkunstwerk für die ASP-Hörerschaft, das erstmalig ohne Label, sondern komplett in Eigenregie produziert wurde. Das 15. ASP-Album stellt also in vielerlei Hinsicht einen Meilenstein der Bandgeschichte dar.

Und so soll sich jeder einzelne entführen lassen in dieses Panoptikum voller Teufel, böser Flickenpuppen, finsterer Verführer und Flüsterer im Dunkel und unbekanntem Grauen … Was ein schrecklich gelungenes Album!