1. Oktober 2024
KEINE SPOILER IM HIER UND JETZT
Ihr schönen Menschen,
es werde Licht, es werde Lärm!
Morgen startet unsere große Jubiläumstour. 25 Jahre ASP wollen wir mit euch feiern und freuen uns unbändig auf jeden einzigen dieser wirklich unvergleichlichen Abende mit euch.
Noch mehr als sonst wollen wir diese Momente ganz intensiv wahrnehmen und als Vorrat positiver Energie für die nächsten Monate mitnehmen.
Daher wundert euch bitte nicht, wenn es die kommenden Tage abseits der Bühne ein wenig stiller wird. Monate intensivster Vorplanungen münden nun in ein echtes Live- und Life-Erlebnis, dem wir uns mit allem, was wir haben hingeben werden.
Außerdem möchten wir euch auch dieses Mal wieder bitten, keinen Spoiler zu verbreiten, damit auch den Besuchern der letzten Konzerte die Überraschungen nicht verdorben werden, die wir vorbereitet haben. Ist so etwas in Zeiten von Social Media und dem Impuls, alles sofort mit dem Rest der Welt zu teilen, möglich? Wir werden sehen. Aber einen Versuch ist’s wert.
Dabei sprechen wir freilich von Spoilern, was das Programm und die dargebotene Setlist angeht, nicht Organisatorisches oder die Länge der Konzerte.
Lasst uns ganz im Jetzt und im Hier gemeinsam feiern!
ASP
Foto: Jodocus Obscurus Photography
29. August 2024
Ihr wollt … verrückt sein. Teil 2
Und nun die Fortsetzung
Wie man die „Verfallen“-Alben auf „Returning to Haunted Places“ würdigen könnte, war mir lange Zeit ein großes Rätsel. Nach einigem Gegrübel legte ich diese beiden Alben einfach mal wieder selbst in den Player, freute mich, wie sehr ich dieses Monumentalwerk heute immer noch heiß und innig liebe, und kam darüber trotzdem zu keinem befriedigenden Ergebnis. Vorerst. Denn eigentlich war das ja prädestiniert für Horror Cinematic Versionen! Aber ich wollte nicht für beide Alben in die gleiche Richtung bei der Neu-Erfindung für „Returning“ gehen, also lauschte ich weiter. Lauschte und lauschte und stand am Abgrund. Und dann war alles klar.
„Fortsetzung folgt …!“ Natürlich! Das ist ja sowieso eine Art Credo bei ASP, mal schauen, ob mir nicht ein Update dieser schönen Ansprache einfallen wollte. Und wie es wollte! Es ist ein großes Dankeschön an unsere tollen Fans geworden. Ich durchbreche die Vierte Wand und spreche sie direkt an. Und hoffe, dass sie es ansprechend finden werden. Viel Vergnügen! Nun kommt die Verbeugung.
Apropos „Fortsetzung folgt …“: Hieß es dort nicht: „Zwar wollen wir euch stets entfachen,
doch „Brennen“ schreib ich nicht nochmal“? Ich meine mich zu erinnern, dass es im zweiten Teil, also auf dem Fassaden-Album zur Sprache kam. Ganz anders verhielt es sich mit „Du musst verrückt sein“, einem von zwei ganz neuen Liedern, die ich speziell für das Jubiläum geschrieben habe. Dort gibt es ganz klare, mit voller Absicht platzierte Referenzen auf den „Superhit“ von „Weltunter“. Fand ich eine prima Idee, bis ich im Studio anfing, in ähnlichen Tiefen zu raunen wie vor über 20 Jahren. Manches vergisst der Sänger wohl schnell und daher musste ich im Twilight Sound Studio wirklich an meine Grenzen gehen. Lutz und ich haben viel gelacht bei der Recording Session, und man kann mir auf keinen Fall vorwerfen, dass ich nicht bereit wäre, für euch weit aus der Komfortzone zu treten.
Denn für euch ist es geschrieben und komponiert. Es feuert … äh … feiert unsere magische Verbindung, erzählt von euch und von uns und von allen, die für eine Sache brennen. Ganz gleich, ob es eine künstlerische, eine sportliche, eine zwischenmenschliche oder sonst geartete Herausforderung besonderer Größe ist. Und die ist doch eigentlich jedem von uns bereits begegnet, oder? Vielleicht nicht gerade so eine „kurze Phase“ von 25 grandios-schaurigen Jahren, aber das Gefühl dürfte bekannt sein. Wenn ich mal kurz zur direkten Ansprache wechseln darf: Wann hast Du das letzte Mal in einer besonderen Situation zu Dir selbst gesagt: „Du musst verrückt sein!“?Wenn ich an die schönen Menschen auf unseren Konzerten denke, dann passt dieser Satz meiner unmaßgeblichen Meinung nach auf jeden der Anwesenden. Vor und auf der Bühne.
15+1 neu besuchte verwunschene Orte und ein ganz neuer Song. Mensch, das wäre doch schon eine ziemlich würdige Veröffentlichung und, was man nicht verschweigen sollte, auch ausreichend Aufwand und Herzblut gewesen.
Aber im Rahmen der Arbeiten stolperte ich über einige Notizen zum Thema der Geborgenheit, die die Dunkelheit mir noch immer bietet, ein Thema, welches mich ja immer wieder beschäftigt und nicht aufhört, mich zu faszinieren. Als ich dann im Frühjahr las, dass der großartige Stephen King eine neue Kurzgeschichtensammlung veröffentlichen würde, die mit dem Titel „Ihr wollt es dunkler“ angekündigt wurde, spürte ich sofort: Nein! Das ist genau mein Songtitel, und es kann nicht warten.
Das soll eine ASP-Hymne für uns der Nacht Zugeneigten werden. Text und Musik flossen nur so aus mir heraus, und so gelangte noch eine weitere Neuveröffentlichung auf das Album. Wir haben uns mächtig ins Zeug gelegt und sind der Meinung, dass das ein echter Kracher geworden ist. Zumindest geht uns die Melodie nicht mehr aus den Köpfen. Roter Ohrwurm-Alarm deluxe! Und wie ich nun die neuen Kurzgeschichten von Stephen King finde (erschienen übrigens bei Heyne)? Na, noch gar nicht! Meint ihr etwa, ich hätte bei dem ganzen Kreativ-Wahnsinn auch noch Zeit, mir einen Schmöker reinzuziehen? Keine Chance! Aber demnächst lasse ich ihn mir wieder vom unnachahmlichen Herrn Nathan vorlesen. Das muss. Bald. In Kürze. In nicht allzu ferner Zukunft. Wenn ich Zeit habe und kein Projekt dazwischenkommt. Es ist viel geplant.
Aber nun freut euch bitte mit mir zusammen auf die neuen (und alten) Songs von
RETURNING TO HAUNTED PLACES
Euer
Schrei- und Schreiberling
28. August 2024
Ihr wollt … verrückt sein. Teil 1
Ihr schönen Menschen, liebe Nachtschattengewächse,
In den letzten Journaleinträgen zu RETURNING TO HAUNTED PLACES habe ich über die verschiedenen Editionen des Jubiläums-Albums gesprochen und über den sehr emotionalen Prozess des Wiederentdeckens der „verwunschenen Orte“ von einst.Doch es gibt ja auch viel Neues zu erforschen für euch, wenn es am 6.9. so weit ist und ihr hoffentlich eine der schönen Tonträger-Ausgaben in den Händen halten werdet, um dieses Fest für die Sinne mitzuerleben. Selbstredend gibt es viel zu lesen. Neue Texte zu und über alte(n) Songs und Geschichten, das Vorwort und die neuen Songtexte, die tatsächlich auch eine Vertonung erfahren haben.
Bevor wir zu den beiden ganz neuen Liedern und ihren „Lyrics“ kommen, kurz ein paar Sätze zu den neuen Songtexten zu bereits erschienenen Werken.
Beginnen wir, warum eigentlich nicht, mit dem neuesten Stück! Auf dem zuletzt erschienen Studio-Album „Horrors – A Collection of Gothic Novellas“ befindet sich ein ziemlich romantisches Schauermärchen mit dem Titel „The Shadows Beneath the Roots“, welches wir auch auf der Weltunter Horrors Tour gespielt haben (zum Entsetzen einiger, wie ich durchaus gemeint habe zu bemerken, was aber auch an der Sorge um meine Stimme gelegen haben könnte). Wie vielfach betont, liegt mir an diesen Song viel, und ich entschied mich, eine deutsche Version zu schreiben. Eine bloße Übersetzung der bereits bekannten Geschehnisse wäre mir aber viel zu fad vorgekommen.
Daher habe ich die Muttersprachen-Version als Fortsetzung der Originalgeschichte entworfen. Um die Sache rund zu machen, musste das Stück leider noch ein bisschen länger werden. Aber ihr seid diesbezüglich ja einiges gewohnt. Neu einsingen musste ich den Text dann aber natürlich noch. Und das Gekreische ist überraschenderweise auf Deutsch noch etwas schauriger, wie ich finde.
Ebenfalls einen Sprachenwechsel inklusive Titelanpassung hat „SonaArta“ erfahren. Das ursprünglich vom viel geliebten Album „zutiefst“ (gänzlich korrekt „zutiefst ASP“) von 2017 stammende Fremder-3-Kapitel haben wir mit meinem Folk-Projekt Herumor in ein neues akustisches Gewand gekleidet – und eigentlich wäre das bereits Neuerfindung genug gewesen. Als aber bereits die Musik in der Entstehung war, wurde mir plötzlich bewusst, dass Herumor bis dato ein rein deutschsprachiges Projekt gewesen war, und ich konnte mich nicht davon überzeugen, dies für diese Gelegenheit zu „verwässern“ (auch wenn man durchaus 5 Euro in die Wortspielkasse werfen könnte, ist „zutiefst“ doch ein Tiefsee-Album). Also schrieb ich einen neuen deutschen Text, der mit dem „SonaArta“-Thema spielte und eine neue Facette hervorbrachte. Beide, die englische wie die deutsche Version, sind für sich sehr schön, und der neue Text fühlte sich im Studio auch sehr gut an, nachdem ich zugegebenermaßen den ein oder anderen Refrain mit „The Fog is … verflixt …“ begann, um dann aber bald in den sprachlich passenden Nebel abzudriften. Kennt ihr die Eröffnungsszene der Komödie „Love Actually“ mit Bill Nighy?
Kopfkinoumschaltknopf.
Welche Bilder wohl die Geisterschiffe in euren Köpfen heraufbeschwören werden?
… Fortsetzung folgt!
25. August 2024
Trauer- und Trostarbeit
Lieber (Tier-)Freund,
vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch, dass ich vor einigen Jahren als kreativer Berater und Mit-Autor bei einer Band namens Spielbann tätig war. Obwohl tätig furchtbar untertrieben klingt, wenn ich es recht bedenke. Aber das soll heute nicht Thema sein, auch nicht, dass ich damals Freunde für’s Leben gefunden habe. Zum Beispiel einen jungen Herrn, der mittlerweile bei ASP Bass spielt. Aber auch die Dame mit der Ausnahmestimme, die unter dem Namen Nic Frost bekannt ist und die ich glücklicherweise für unsere Jubiläumstour überreden konnte, ihre relative Bühnenabstinenz zu unterbrechen.
Ihr und ihrem damaligen Sangespartner Seb lernte ich damals ein paar Texte auf den Leib zu schreiben, die sie mit Spielbann auf der Bühne performen konnten. Eine nicht ganz einfache Aufgabe für mich, denn ich schreibe am liebsten und vermutlich auch am besten für einen Sänger, der zwar nicht der allerbeste sein mag, aber mit den unzähligen textlichen Schrulligkeiten und sprachlichen Besonderheiten mittlerweile ganz gut umgehen kann: Mich.
Ich musste ein bisschen anders arbeiten und mich auch tatsächlich in Themen einfühlen, die mir so selbstgar nicht eingefallen wären. Eine irre Erfahrung, für die ich dankbar bin, die aber auch anspruchsvoll war, wie ich zugeben muss. So etwas fällt sicher weniger intensiv feilenden, simplere Poplyrics bevorzugenden Textern leichter.
Aber all das war ein Waldspaziergang gegen das, was ich dann für das nun viele Jahre später erscheinende Lied „Dæmon – Ein Tanz auf sechs Beinen“ versucht habe. Als Nic Frost ihren geliebten Vierbeiner verlor, war sie völlig am Boden und vor Trauer ganz aufgelöst. Der Verlust war offensichtlich kaum zu ertragen, und sie versuchte dies für andere, auch mich, begreiflich zu machen. Ich hörte zu und verstand den Wunsch sehr gut, diesen Schmerz in Worte zu fassen und in einem Stück Musik zu verarbeiten. Ja, zu verarbeiten.
Ich versuchte mich daran und dichtete aus den Worten, den Erklärungsversuchen, einen Text, der kein Gedicht sein sollte, sondern von Anfang an ein Liedtext, mit dem dieser Trauer ein Ventil gegeben werden sollte. Bewältigung wäre ein zu starker Begriff, denn ich fürchte, manche Trauer bewältigt man nie ganz, sie wird nur zu einem stilleren Begleiter.
Es hat einige Jahre gedauert bis das Lied fertig wurde, und als ich das Endergebnis zu hören bekam, hat es mich wirklich umgehauen. Was ein unglaublich intensives, bewegendes Stück Musik!
Ich will nicht ins Detail gehen, das sollte sich jeder selbst anhören.
Es erfüllt mich mit Stolz und Rührung, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass dieses wichtige Lied, dieser hoffentlich vielen aus der Seele sprechende Song in diese Welt gebracht werden konnte. Ich bin überzeugt, dass es schmerzhaft und heilsam zugleich ist für alle, die einmal in einer ähnlichen Situation waren.
Sicher kein Lied für jeden Tag, aber sicher ein ganz großes Lied für Tage, die man sonst kaum ertragen kann.
Asp
30. Juni 2024
Returning to Haunted Places and Sometimes Long Forgotten Feelings
Ihr schönen Menschen!Bevor ich euch mehr über die Musik auf dem Jubiläums-Doppel-Album berichte, möchte ich euch etwas über die Bonus-Stücke erzählen. Die allermeisten davon kommen allerdings völlig ohne Töne aus, wenngleich ich zugeben muss, dass einige von ihnen doch ganz stark dazu befähigt sind, das Kopfradio anzuknipsen. Nichtsdestoweniger geht es um Texte, die ich für die Songs des Jubiläums verfasst habe.
Sie werden in der limitierten Deluxe-Edition zu finden sein (auch der Supporters, versteht sich), die sowohl vom Format als auch von der Wertigkeit her absolut dazu geeignet ist, diese neu geschürften Schätze zu beherbergen.
Schätze für mich bereits heute definitiv, aber auch für den geneigten Leser, wie ich hoffe.
Wie ich es unermüdlich zu betonen pflege: Ich bin ein Geschichtenerzähler.
Und die Musik hilft mir enorm dabei. Das bedeutet für mich hauptsächlich Songwriting: ihnen zusätzliche Ebenen zu verschaffen, eine neue Gesamtsprache zu verleihen, die den Hörer fesseln soll.
Also habe ich ein kleines Experiment gewagt. Viele der Songs habe ich bei der Vorbereitung von RtHP ihrer musikalischen Dimension beraubt und in ihrer reinen Textform begutachtet. Ich wollte den Storys darin nachspüren und schauen, was diese Essenz in mir berührt, wo ich neuen Anschluss an sie finde, wie ich einen neuen Inspirationsfunken anhauchen und ein neues kleines Flämmchen daraus erwecken kann.
Sowohl die Arbeit als auch ihr Ergebnis waren gelinde gesagt überwältigend für mich. Über das Nachlesen und Schreiben habe ich eine sehr intensive Verbindung herstellen können, die mich anhaltend tief bewegt hat. Manchmal waren es nur einige Zeilen, völlig losgelöst vom ursprünglichen Schema, bei anderen Geschichten entstanden neue Strophen, die man auch auf die Songs singen könnte. Es gab sogar, und das war vielleicht das Überraschendste für mich selbst, doch noch eine Lücke zu schließen, die ich in den vergangenen Jahren überhaupt nicht wahrgenommen hatte.
Sich auf so vielen Ebenen den Werken aus 25 Jahren zu nähern, war wirklich ein Geschenk. Die Songs neu zu singen, war teilweise furchtbar euphorisierend, die neuen Versionen gemeinsam mit den Mitverschwörern bei diesem Projekt entstehen zu lassen, all das war spannend und erfüllend. Aber ohne die Annäherung über das Schreiben der neuen Gedichte und Songtexte wäre das vielleicht ein ganz anderes Erlebnis geworden. Dieser Prozess hat für all das den Weg geebnet und ein tiefes, versöhnliches Verständnis für die Rückkehr zu diesen verwunschenen Orten ermöglicht.
Euer
Asp
28. Juni 2024
VERSIONEN, EDITIONEN UND FORMATE
Liebe Freunde des anspruchsvollen wie auch ansehnlichen Tonträgers!Heute möchte ich euch etwas über die verschiedenen Editionen des Jubiläumsalbums Returning to Haunted Places erzählen, die ich für euch geplant habe.
Damit möchte ich ein paar Fragen vorgreifen, die eventuell auftauchen könnten, aber gleichzeitig ist es auch eine gute Gelegenheit, euch ein bisschen Lust auf die Versionen zum Besitzen und Anfassen und Schwelgen zu machen. Ihr wisst ja: Noch haben wir nicht aufgegeben, wir lieben Tonträger, wenngleich uns sehr bewusst ist, dass unserem kleinen schwarz-gallischen (oder galligen?) Dorf irgendwann der Zaubertrank ausgehen wird und das Streaming schon gewonnen hat.
Aber noch freuen wir uns, euch weitere schöne Gesamtkunstwerke ankündigen zu dürfen:
Zum einen hätten wir da die LIMITIERTE 2CD-DELUXE-AUSGABE
Diese Version ist sozusagen die, an der wir die ganze Zeit gearbeitet haben und von der wir dann die anderen Versionen ableiten! Auf ihr findet ihr alle 18 neu eingespielten/-gesungenen Songs und zusätzlich zwei Bonus-Tracks sowie die Extra-Gedichte und Zusatztexte. Aufbewahrt werden die CDs wieder in einem edlen Hardcover-Buch im Format 19 x 18,5 cm mit 48 Seiten voller toller Artworks und der oben beschriebenen Wortergüsse eines gewissen Herrn.Beim Format hatte ich Lust, etwas kompakter zu arbeiten als bei den Earbook-Ausgaben der vergangenen Alben. Etwas handlicher und dadurch greifbarer. Aber keine Sorge, beim nächsten Album könnte es durchaus wieder großformatig werden.
Klar, auch dieses Mal kommt die Edition mit handnummeriertem Zertifikat. Insgesamt, mit den SUPPORTERS-Editionen zusammen, wird es 2.000 Stück geben, abzüglich der Künstler- und Presseexemplare.
WESENTLICH 2CD-DIGIPAC
Diese Version ist für alle, die noch einen Tonträger besitzen wollen (zum Beispiel für unterwegs, soll ja durchaus Leute geben, die noch einen Player im Auto haben) oder uns noch mit einem Kauf unterstützen wollen, weil sie wissen, dass wir von Streaming allein nicht leben und vor allem keine neue Musik produzieren können, was ja noch viel schlimmer ist, hihi! Klar, diese Ausgabe ist immer noch hübsch, wenn man sie mit den meisten dort draußen angebotenen Standard-CDs vergleicht, aber die sogenannten Standard-Ausgaben der letzten Alben waren einfach ein nicht zu verantwortender Produktionswahnsinn und wirtschaftlich gesehen eine Dummheit (gern geschehen). Wir wollen aber gerade den lieben Fans mit dem etwas schmaleren Geldbeutel nicht als einzigen Weg das Streaming lassen. Also gibt es diese verhältnismäßig günstige Variante mit dem Wesentlichen, aber ohne „Schnickschnack“.Alle 18 Songs, wenig Artwork, kein Bonusmaterial. Fair? Fair.
DOPPEL-VINYL-AUSGABE
Zwei schöne, vollgepackte Schallplatten im schicken Gatefold. 17 Tracks haben drauf gepasst.
Gab ja immer mal Leute, die sich beschwert haben, dass auf einer Schallplatte nicht alle Titel drauf seien, was ja eine himmelschreiende Ungerechtigkeit sei. Ich bin ja selbst ein Freund davon, ab und zu mal eine gepflegte Vinyl auf dem Teller zu drehen, aber hey, Leute: Echten Schallplattenfreunden müsste doch schon auch klar sein, dass der Tonträger eine begrenzte Menge an Spielminuten bietet. Da beißt die Maus keinen Faden ab, da kratzt die Nadel keine Extraminute Rillen ins Material.
Ein paar Kürzungen waren nötig, aber wir haben eine schöne Scheibe!
Die Auflage ist klein, es gelangen ca. 470 Stück in unseren Shop, die werden vermutlich schnell weg sein. Aber ACHTUNG! Da wir noch keinen Liefertermin vom Vinyl-Presswerk haben, ist die Schallplatte noch nicht im Vorverkauf. Sobald wir einen Termin haben, werden wir einen Newsletter rausschicken, damit ihr euch bei Bedarf ein Exemplar sichern könnt.
DIGITAL
Die digitale Version kommt wie immer einige Wochen später, aber vorher wird es die ein oder andere Vorab-Single geben. Immer wieder wird in den sozialen Netzwerken gefragt, warum wir nicht auf deezer oder jener Plattform vertreten sind. Es tut mir leid, wenn nicht jeder Lieblingsanbieter jedes einzelnen Hörers dabei ist. Sorry. Vielleicht irgendwann, wenn die digitale Welt es uns ein bisschen einfacher macht. Bis dahin gibt es ja fast alle Songs bei Youtube zu finden, es sollte also keiner ohne die Songs auskommen müssen. Digitale Verknappung? Dass ich das noch erleben darf. Nein, Scherz beiseite, vielen Dank für euer Verständnis.
Aber nun wieder zu angenehmeren Themen:
Last but not least kommen wir noch zur Ausgabe für den zutiefst geschätzten Hardcore-Fan: Die LIMITIERTE 2CD-DELUXE-AUSGABE SUPPORTERS EDITIONDie Supporters-Edition beinhaltet zusätzlich ein streng limitiertes Shirt mit dem grandiosen Albumcover-Motiv. Dieses gibt es nur auf Vorbestellung bis zum 6.8.2024!
Wir haben das Album-Motiv nachträglich noch speziell für dieses Shirt umgebaut, und herausgekommen ist eines meiner absoluten Lieblingsmotive, welches mit dem Schwarz des Shirt-Stoffes auf eine sehr angenehme Art und Weise eine Verschmelzung eingeht, wie ich finde.
Ansonsten ist die Basis dieser Version identisch mit der limitierten 2CD-Deluxe-Ausgabe.
Vielleicht ist es euch aufgefallen: Bei Returning to Haunted Places gibt es ausnahmsweise keine Ausgabe mit persönlicher Namenswidmung. Aus organisatorischen Gründen und wegen der Zuteilung der Zertifikate zu Ausgaben mit verschiedenen Shirts in verschiedenen Größen und dann auch ohne und möglichst alles in der Reihenfolge der Zahlungseingänge … puh … verzeiht. Das ist geeignet dazu, den kompletten Shop lahmzulegen, egal mit wie viel Herz und Verstand man sich „ans Werk“ macht.
Auch hierzu gilt: Wahrscheinlich beim nächsten Studio-Album wieder.
Falls es irgendjemanden geben sollte, der es noch nicht mitbekommen hat: Sämtliche Tonträger gibt es ausschließlich bei uns im bandeigenen Fanshop und ggf. auf Tour am Merchstand.
Sonst nirgends – und wenn ihr sie doch irgendwo entdeckt, dann möchte sich vermutlich irgendein Dritter an der Sache bereichern. Wäre schön, wenn ihr das nicht unterstützt.
Ich freue mich auf all die schönen Ausgaben und auf diese geballte Ladung an großartigen Versionen von bekannten Stücken und natürlich ganz besonders auf die beiden neuen Lieder!
Denn ich weiß: Ihr wollt es dunkler!
Euer
Asp
23. Juni 2024
RETURNING TO HAUNTED PLACES. Herzensangelegenheiten
Doch du. Kehr um, kehr um!
Die Rückkehr zu verwunschenen Orten. Da schwingt im Titel etwas mit, das nicht ganz ungefährlich und nicht wenig geheimnisvoll klingt. Die Vergangenheit kann, je nach Auslegung von „haunted“, so ein verwunschener Ort sein. Oder ein verfluchter.
Mysteriös ist er vermutlich sowieso, denn das Vergangene entschwindet umso stärker, je mehr man zum einen sein Leben mit Ereignissen erfüllt und zum anderen entsprechend der Vehemenz, mit der das eigene Sein in die Zukunft drängt.
Das zweite davon mag einen natürlichen Bremsfallschirm bekommen, je mehr mit Zukunft auch das eigene Alter einhergeht, aber prinzipiell gehörte und gehöre ich eher zu den Menschen, deren Blick sehr stark auf das Kommende gerichtet ist. Wobei hier ein Begriff vielleicht besser gewählt wäre, der etwas weniger Passivität impliziert, denn das Wesentliche in meinem Leben beruht freilich auf jenen Dingen, die nicht kommen, sondern auf denjenigen, die durch gezieltes Handeln entstehen sollen. Also Werke.
Und das Unbekannte, das Neue, das ungeborene Werk reizt immer sehr viel mehr als das bereits existente. Zumindest den Schöpfer (bzw. Pflücker, wie ich mich lieber sehe).
Aus eben diesem Grunde war es, als das Jubiläum näher rückte, auch eher lästig, sich mit dem Gedanken zu befassen, den Blick gezielt auf Vergangenes zu richten. Aber 25 Jahre sind nun wahrlich kein Pappenstiel, und ich bin zugegebenermaßen ebenso stolz wie überrascht, dass wir uns so lange im unbarmherzigen Musikgeschäft halten konnten. Außerdem habe ich mich bereits zum 20sten Geburtstag ein bisschen um eine anständige Jubiläums-Veröffentlichung gedrückt.
Auch wenn es schwerfällt, denn die zukünftigen Projekte winken die ganze Zeit schon um Aufmerksamkeit heischend am Horizont. Und ich habe selbstverständlich auch nicht vergessen, das ich durch den Turmbau eigentlich die Zeit erkaufen wollte, mich um drei Alben kümmern zu dürfen. Geduld, sage ich mir selbst. Geduld, sage ich dir.
Aber wie macht man nun aus einer Sache, die prinzipiell aufgrund der zuvor beschriebenen Einstellung nicht gerade eine Herzensangelegenheit darstellt, eine solche? Nun, ganz einfach (wo sind die extrafetten Anführungszeichen, wenn man sie einmal braucht, denn einfach ist eigentlich nie irgendetwas?): Man entwickelt so lange ein cooles Konzept, bis es sich nach einer Herzensangelegenheit anfühlt und dadurch tatsächlich auch eine wird!
Das gelang vor allem durch den gefassten Plan, keine reinen Neu-Einspielungen im klassischen Sinne zu machen. Re-Recordings mit etwas angepassten, leicht modernisierten Klängen kamen mir ebenso sinnlos wie eine Verschwendung von Ressourcen vor. Nichts, das „das alte Feuer“ entfachen kann. Die Essenz eines Songs herauszukitzeln, sie bloßzulegen und dann behutsam „neu zu denken“ und liebevoll in ein anderes Kleid zu hüllen, das war das Ziel von „Returning to Haunted Places“. Eine Art Zeitreise zu machen, sich in alte Gefühlszustände zurückzuversetzen und von diesem bereisten Ort einen anderen schönen Weg zu gehen, das sollte sich als Ergebnis auf diesem Jubiläumsalbum manifestieren dürfen.
Am Ende habe ich – in einem furchtbar anstrengenden und selbstgeißelnden Auswahlprozess – von jedem Studio-Album einen Song ausgewählt (es war schrecklich! *jammmer*), um ihn neu entstehen zu lassen. Und weil viele die Compilation „Horror Vacui“ als ihr erstes ASP-Album bezeichnen, obwohl es gar keines ist, habe ich den viel zu wenig beachteten Exklusiv-Track noch dazu genommen, schließlich lässt man sich nicht lumpen zum großen Jubiläum.
So entstanden also satte 16 neue Versionen, über die ich in den kommenden Wochen noch ein wenig mehr berichten möchte, wenn es meine Zeit zulässt, denn die zukünftigen Projekte rufen nun in ohrenbetäubender Lautstärke, und unsere beiden angekündigten Tourneen wollen auch noch ganz schön viel Energie-Investition.
Ach ja. Und ganz ohne neue Songs wollte ich das Jubiläumsalbum dann doch nicht in die Welt schicken. Zwei brandneue Lieder habe ich für euch geschrieben. Und mit „euch“ meine ich dich und alle anderen, die mit uns in der letzten Zuflucht die magische Verbindung fühlen. Sie sind ganz speziell für unsere wundervollen Fans geschaffen und ihnen von Herzen zugeeignet und gewidmet.
Für die Treue auf den rauen Pfaden, ihre Geduld und ihre anhaltende Begeisterung.
Freut euch mit uns auf das Jubiläums-Doppelalbum
RETURNING TO HAUNTED PLACES!
Es erscheint in der CD-Version am „ASP-Day“.
Also am
6th of September 2024.
12. Mai 2024
Follow me and I will take the lead
"Verwunschene Plätze und heimgesuchte Orte.
Manch geistverseuchtes Labyrinth, in das der Wanderer gerät.
Sie alle sind Schöpfungen der machtvollen Worte,
der Phantasie entsprungen und nicht unsrer Realität."
3. Mai 2024
Genieße unterwegs eine Liebe nicht weniger tief
Der Ruf vieler wurde erhört.
Am 7. Juni 2024 erscheint EINE LIEBE NICHT WENIGER TIEF zum ersten mal auf den ausgewählten Streaming-Plattformen Spotify und Apple Music. Und natürlich auch auf Apple iTunes, falls sich jemand zu einem Kauf hinreißen lassen möchte.
Behandelt sie gut, meine geliebten Liederkinder!
Euer Asp
3. März 2024
Albengeschichte
Liebe Mit-Tonträgerfreunde,von uns scheint es nicht mehr viele zu geben. Ich komme mir mit meiner Musiksammlung und meiner Freude am Auflegen einer Schallplatte oder am Einschieben einer CD langsam wie ein echter Dinosaurier vor.
Nicht dass mir das was ausmachen würde, denn weder beim Erschaffen noch beim Konsumieren von Musik habe ich Lust, mir vom Markt oder der neuesten Mode irgendetwas diktieren zu lassen. Leider muss man sich ganz schön umgewöhnen, wenn man noch Tonträger von seinen gerne gehörten Bands haben möchte. Und man muss auf Zack sein. Denn oft gibt es nur noch eine Erstauflage und, wenn man Glück hat, noch eine kleine Zweitauflage, aus der man dann schnell ein Exemplar ergattern muss. Das ist etwas ungewohnt und auch reichlich anstrengend, denn man muss echt gut informiert bleiben, wenn man nicht für Mondpreise bei irgendeinem auf genau diesen Bedarf spezialisierten Wiederverkäufer in den sauren Apfel beißen möchte.
Aber das sind natürlich alles in allem Luxusprobleme eines Musik-Verrückten. Die Allgemeinheit sieht das anders, und das war auch schon immer so.
Dochdoch, auch vor dem Streaming war das in vielen Fällen so, denn den meisten Menschen reichte „Radio“ oder das, was im Fahrstuhl aus den blechern tönenden Boxen rieselte. Wollte man aber etwas Spezielles zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt hören, musste man sich wohl oder übel … kaufen oder kopieren.
Das alles macht die wundervolle Streamingwelt freilich vollkommen unnötig. Ist ja gerade unterwegs sehr praktisch. So fürs Nebenherhören. Kein Wunder, dass es gerade zu uns so wenig passt, nicht wahr? Zumindest empfinde ich ASP nicht unbedingt als Nebenher-Band. Kann aber an meiner „selbsteingebauten Filterblase“ liegen, hehe.
Wie auch immer!
Für alle, die noch auf richtige Tonträger und Musikgenuss an der heimischen Anlage stehen, gibt es jetzt, was ASP anbelangt, richtig gute Neuigkeiten.
Unser Ex-Label Trisol hat beschlossen, im Jubiläumsjahr 2024 (ASP wird unglaubliche 25, ihr wisst schon) den überwiegenden Teil unseres back catalogues (heißt: alles, was wir in der Vergangenheit fabriziert haben) zu absoluten Sammlungs-Vervollständigungs-Niedrigpreisen rauszuhauen.
Das schlägt sich auch in unserem Onlineshop nieder, wo ganz viele Werke nun als Sonderangebot zu haben sein werden.
Wer also schon immer mal die Lücken in seiner Sammlung schließen wollte und wem das aus finanziellen Gründen nicht so recht gelingen wollte: Das Jubiläumsjahr bietet DIE Gelegenheit, ihr schönen Menschen.
So. Genug geschrieben. Ich lege mir jetzt 'ne schöne Scheibe ein und genieße ein komplettes Album mit (m)einer Lieblingsmusik.
Allerbeste Grüße
euer
Asp
17. Februar 2024
Herumor ohne Label
Ihr schönen Menschen,
am 20. November 2020 erschien mit „Eine Liebe nicht weniger tief“ das Debutalbum meines zarten, folkigen Nebenprojektes HERUMOR.
Ich will nicht lange drum herumreden oder -schreiben:
Der Tonträger steht im Allgemeinen ziemlich schlecht da. Streaming beherrscht den Markt und ist heute für die meisten das absolute Mittel der Wahl, wenn es um das Konsumieren von Musik geht. Dieses Thema beschäftigt und besorgt uns (und viele Kollegen) seit Jahren, und die Verkaufszahlen der wunderschönen Gesamtkunstwerke, die solche Produkte für uns darstellen, befinden sich seit Jahren im Sink- und seit einigen Monaten sogar im Sturzflug.
Daher werden in den kommenden Wochen noch einige Journaleinträge zu diesem Thema folgen, auch wenn es uns und allen anderen CD- oder Vinylfreunden nicht schmecken wird.
Fortsetzung folgt …
Zunächst einmal diese bittersüße Nachricht: Während wir bei ASP noch rätseln, wie in Zukunft noch schöne Alben zum Anfassen entstehen können, ist die Frage bei HERUMOR beantwortet.
Das wunderschöne Stück Musik ist sozusagen „gefloppt“. Oder sagen wir besser: Die Musik begeisterte die wenigen, die sie genossen haben, sehr, aber der Tonträger hing wie Blei in den Regalen. Vielleicht bestand auch kein Bedarf an einem Sammel-Album der Lieder, von denen einige vorher schon in ähnlicher Form den Büchern beilagen. Wer weiß?
Damals habe ich recht lange damit gehadert, ob ich mit diesem Nebenprojekt überhaupt den Weg über eine Plattenfirma und einen Vertrieb gehen soll, denn es gefiel mir irgendwie besser, diese kleinen musikalischen Schätze weiter im eigenen kleinen Biotop zu hegen und zu pflegen und nur über Mund-zu-Mund-Propaganda (Mund-zu-Ohr!) wachsen zu lassen.
Neulich traf ich mich zu einem sensationell traurigen Krisen-Meeting mit meinem Ex-Labelboss Alex, und eins der vielen Ergebnisse dieses Treffens ist nun wie folgt:
Ich habe sämtliche verbliebenen Exemplare von „Eine Liebe nicht weniger tief“ aufgekauft, um sie vor dem Schredder zu bewahren, und sie nun dem sehr vollgestopften Herz und Verstand-Lager einverleibt. Dort warten sie nun auf hoffentlich noch auftauchende Interessenten. Wir haben als kleinen Anreiz verschiedene schöne Bundles mit Postern und Fotodrucken geschnürt.Hier findet ihr alles: Klick
Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren noch ein bisschen davon weggeht, denn am Ende bleibt natürlich auch mir nur die fachgerechte und kostenintensive Entsorgung als letzter Ausweg.
Dies soll keinerlei Rumgejammer sein, das sind ganz einfach die Fakten.
Und ich stehe 100%ig dazu, auch mal einen wunderschönen Flop veröffentlicht zu haben. Das ist nicht das erste Mal und wird sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich stehe aber auch nach wie vor 100%ig hinter HERUMOR und dem, was ich damit erzählen will. Mangelnder wirtschaftlicher Erfolg vermindert ja nicht die Leidenschaft hinter dem Projekt. Er verkompliziert und verlangsamt lediglich das Entstehen neuer ausproduzierter Songs.
Es warten noch ein paar sehr schöne fast fertige Geschichten in meiner Schublade. Freuen wir uns darauf. Denn die Bilderbücher mit Song soll es vielleicht trotzdem noch geben …
Mit oben erwähnter Maßnahme werden die Bestände aus dem ohnehin kaum noch existenten Musik-Handel verschwinden, und HERUMOR-Werke sind dann ausschließlich über unsere eigenen Kanäle zu bekommen.
Dann ist alles wieder da, wo es hingehört.
Alles Liebe
euer
Asp
20. Dezember 2022
Lied und Buch "Das Reich des Einhorns"
Bereits im Sommer 2021 erschien der neue Herumor-Song und das gleichnamige Bilderbuch "Das Reich des Einhorns"
Asp führt seine Bilderbuchreihe „Zwielichtgeschichten“ weiter und setzt mit dem „Reich des Einhorns“ einem anderen großen Geschichtenerzähler ein Denkmal: Peter S. Beagle, dem Schöpfer des „Letzten Einhorns“. Dessen Werk dürfte vielen bekannt sein. Doch Asp wäre nicht Asp, wenn er nicht seine eigene Sicht der Dinge in unvergleichbar raffinierte Verse gießen würde.
Eine Geschichte, zauberhaft wie das Geschöpf, um das es geht, zart und doch voll rätselhafter Energie. Ein Bilderbuch, das in phantastische Welten entführt. Ein Kind mit seiner Mutter im Wald. Ein Spiegelfleck. Eine Suche. Ein Buch. Und eine Geschichte über das Geschichten-Erzählen. Das Reich des Einhorns ist in Gefahr. Die lyrisch-nachdenkliche Melancholie, die jenes überirdische Wesen umwölkt, wurde von Fabia Zobel kongenial umgesetzt, die es schafft, die ätherische Präsenz des Einhorns geradezu in einer Nicht-Form darzustellen, als körperlosen Schemen, der aus dieser Welt zu verschwinden droht.
Und wieder begleitet ein Tonträger die Seiten aus Papier. „Das Reich des Einhorns“ ist ein einnehmendes Lied, in zwei Versionen vorgetragen, einmal von Asp, einmal von Nic Frost mit ihrer Gänsehautstimme. Für atmosphärische Begleitung sorgt das Flötenspiel des Holger Much.
Lasst Euch entführen … in „Das Reich des Einhorns“!
9. Oktober 2020
INTERVIEW: ASP SPRICHT ÜBER **HERUMOR**, Teil 2
Hier kommt der zweite Teil des ausführlichen Fan-Interviews zu Asps Side-Project HERUMOR. Viel Vergnügen beim Lesen!
Wie viele wunderbare kleine Zettelchen tummeln sich den auf, an und um deinen Kreativplatz herum mit Gedanken, Wortsequenzen oder anderen Inspirationen? Vermischen sie sich emotional, gedanklich und manchmal auch ganz handfest mit den Geschichten deiner aspischen Erzählzyklen? Stichwort: Genie im Chaos. (Mersadie O.)
Asp: Ich mag es nicht gerne chaotisch, auch wenn sich das nicht immer vermeiden lässt. Ich handhabe das meist so: Notizzettel und Ideenkärtchen werden in regelmäßigen Abständen durchgesehen und danach wieder in einer Schachtel verstaut, damit meine Schreibtische nur mit dem bedeckt sind, was ich für meine unmittelbar anstehenden Projekte benötige. Sonst wird es zu unübersichtlich. Außerdem habe ich viele Blöcke, auf denen ich Texte notiere, die aber ebenfalls streng getrennt nach „aktuellem Projekt“ und „für irgendwann“ benutzt werden. Das sorgt zumindest einigermaßen für Überblick.
Herumor - das neue Asps von Zaubererbrüdern oder doch ganz anders? Mit AvZ wurden damals ja bereits viele der Songs die auf dem neuen Album erscheinen live aufgeführt. Die Fans kennen/lieben die Lieder; fühlt es sich vielleicht sonderbar an diese „neu“ mit Herumor herauszubringen? Gibtes Bedenken oder Wünsche aus der Erfahrung von AvZ? (Kerstin P.)
Asp: Ich sehe Herumor nicht als das neue Asps von Zaubererbrüdern, sondern als das, was AVZ hätten sein sollen und vielleicht auch hätten sein müssen. Mit AVZ hätten wir es vermutlich nie geschafft, ein Album zu vollenden. Dafür waren wir einfach nicht fokussiert genug. Für mich fühlt es sich wunderbar an, dass die Lieder nun endlich als Album erscheinen, und ich traure der Zeit mit AVZ nicht mehr nach. Ich habe unfassbar viel Zeit und Energie dafür verbrannt, und die Lieder, die ich damals dafür geschrieben habe, sind das Schöne, das mir davon geblieben ist. Aber auch die damals „neuen“ Lieder habe ich bereits mit meinem guten Freund Patrick Damiani aus meinen Demos arrangiert, und die Band hat sie dann live gespielt. Und so haben wir dann nach der Auflösung weitergemacht. Dennoch freue ichmich natürlich, dass auch alte Weggefährten wie Tossi (Bass und Backings) und Thomas Zöller (Dudelsäcke und Flöten) auf dem Album zu hören sind.
Gibt es Menschen die dich bei dem Projekt besonders inspiriert oder berührt haben? (Kerstin P.)
Asp: Alle Musiker haben mich mit ihrem wundervollen Instrumentenspiel sehr tief berührt. Ohne sie wäre dieses Album natürlich nur eine Idee auf meinem Schreibtisch geblieben.
Besonders eindrucksvoll ist mir noch die Schilderung aus dem Logbucheintrag zu SonaArta im Gedächtnis, wie du dich mit dem Text ins abgedunkelte Zimmer gestellt und singend nach der Melodie gesucht hast. Gänsehaut! Hat einer der Herumor-Songs eine ähnliche oder ähnlich besondere Entstehungsgeschichte? (Lily M.) Asp: Jeder der Songs hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Aber als Sänger der eigenen Texte gibt es solche intimen Momente, bei denen man alleine ist, immer wieder. Das Intro von „Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe“ ist auf eine ähnliche Weise entstanden wie SonaArta. Gerade diese Folkmelodien entstehen oft durch das, was der Gesang vorgibt. Eine sehr körperliche und ursprüngliche Erfahrung. Deswegen habe ich auch so eine starke Bindung zu Folkballaden. Geschichten, die nicht nur erzählt werden, sondern gesungen. Aber esgab diesbezüglich zugegebenermaßen auch Amüsantes. Die Musik zu „Achte meiner Liebe nicht“ ist eigentlich ein wenig zu flott, um diesen Text drauf zu singen. Da musste ich unglaublich viel üben, um das einigermaßen hinzubekommen, ohne mich ständig zu verhaspeln. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Song einige Beats langsamer zu schreiben, aber ich wollte unbedingt diese Jagd, das Gefühl des Verfolgt-Werdens durch das Tempo unterstützen. Das hat mich noch bis zum Schluss bei den finalen Gesangsaufnahmen im Tidal Wave Studio im Sommer verfolgt. Die Demos zum„Treuen Troll“ habe ich übrigens ganz im Gegenteil zum Songtext nicht in der gleißenden Morgensonne, sondern nachts eingesungen, mit ganz wenig Leselicht. Das war sehr episch und ein toller Moment. Denn der Troll ist ja ein Wesen der Nacht. Natürlich strahlte mich mein iMac währenddessen an, deswegen wird man aber nicht zum Internet-Troll. Welch ein Glück.
Gibt es eine ganz besondere Erinnerung zur Entstehung des Albums – peinlich, emotional oder gar frustrierend, welche Dir spontan als Erste dazu einfällt? (Kerstin P.)
Asp: Da die Entstehung des Albums über so viele Jahre stattfand, ist das nicht so leicht zu beantworten. Aber ich muss schon sagen, dass es nach der Beendigung der AVZ-Phase wirklich nur noch sehr wenige Frust-Phasen gab. Die gibt es dann meistens, wenn das musikalische Kind dann in die Mühlen des Musikbusiness geschubst werden soll, wenn die Nicht-Musiker beginnen, sich einzumischen. Aber das ist der ASP-Asp ja irgendwie gewöhnt und konnte den Herumor-Asp zumindest ein bisschen an die Hand nehmen und trösten. Logisch, wenn man ein Album macht, das so zart und verletzlich ist, dann bräuchte man selbst ein starkes Rüstzeug.
Wie reagieren deine Bandmitglieder eigentlich auf die Fülle deiner Ideen? Werden da regelmäßig die Hände über den Kopf zusammen geschlagen? Schließlich verlangst du ihnen und dir ja unheimlich viel ab, um uns mit wunderbaren Werken, in sehr hoher Qualität zu beglücken. (Anne H.)
Asp: Bei Herumor gibt es ja keine wirklichen Bandmitglieder, es gibt Musiker, die ins Studio kommen und der Musik eine große Portion Feenzauber verpassen. Und tatsächlich habe ich keinerlei negative Reaktionen oder Überforderungen mitbekommen. Alle freuen sich und geben tapfer ihr Bestes.
Sind das ASP- Universum und die Anderswelt von Herumor wirklich zwei strikt voneinander getrennte Sphären oder gibt es Überschneidungen? (Melissa F.)
Asp: Ich selbst stelle ja bereits die große Überschneidung dar, ohne mich irgendwie dabei wichtigmachen zu wollen. Aber natürlich ist meine Art, Songs zu schreiben und zu produzieren, ohnehin eine sehr besondere und selbst für die verrückte Musikwelt nochmal ziemlich speziell. Das ist bei ASP und Herumor sehr ähnlich und deswegen sind die Welten natürlich verwandt. Vielleicht ist der Hauptunterschied, sieht man mal von denverschiedenen als Basis benutzten Musikstilen ab, dass es bei Herumor bisher nicht geplant ist, so stark in langen und miteinander verknüpften Zyklen zu erzählen, sondern eher in „Kurzgeschichten“ zu denken. Aber das ist auch nur eine Momentaufnahme. Vielleicht packt es mich ja dochirgendwann, und es gibt ein richtiges Fantasy-Konzeptalbum.
Vielleicht auch nicht. Das muss die Zeit zeigen.
Natürlich hoffe ich, dass ASP-Fans auch Herumor mögen können und, sobald es welche gibt, Herumor-Hörer auch den Schritt zu ASP wagen. Es werden natürlich Menschen, die schon meine Stimme bei ASP furchtbar finden, auch in diesem musikalischen Gewand nichts mit ihr anfangen können. Ach, wir werden sehen.
Sowieso denke ich, dass beide so weit abseits vom Mainstream angesiedelt sind, dass sowieso nur sehr wenige Menschen davon erfahren werden.
Ich bin sehr froh, dass es Überschneidungen gibt, zum Beispiel in der über Jahre aufgebauten Infrastruktur von ASP. Ich habe die Chance, mein Album über einen supertollen Shop anzubieten, brauche ihn nicht erst aufzubauen.
Ist Dir beim Schreiben immer sofort klar, dass ist eine Geschichte für Herumor oder eben eine für ASP? (Sven A.)
Asp: Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen weiß ich das tatsächlich schon ganz früh im Entstehungsprozess. Erstens ist es allein schon von meiner nötigen Schreib-Disziplin her oft so,dass ich mich hinsetze und ganz gezielt für das jeweilige Projekt schreibe. Ich warte nicht auf Inspiration und schaue dann, was draus wird, sondern ich habe meist ganz geplant eine Aufgabe vor mir, mit der ich mich zu beschäftigen habe. Da heißt es dann: „Heute schreibst du den ganzen Vormittag für das Horror-Vacui-Buch“, oder: „Dienstag konzentrierst du dich ganz auf das neue ASP-Album!“
Anders würde ich diese vielen Geschichten gar nicht in den Griff bekommen.
Aber manchmal geschieht es, da macht sich die Erzählung selbstständig, bekommt eine andere Wendung und plötzlich wird aus einer im Zwielicht begonnenen Geschichte ein rabenschwarzes Nachtstück. Dann nehme ich das ganz freudig hin und heiße es willkommen, lasse mich von der Geschichte tragen und lasse es geschehen.
Kann man hoffen bei den anstehenden dunkelromantischen (Winter-) jetzt Sommernächten "Kreatour" das ein oder andere Stück vom neuen Herumor Album live zu hören? (Sabrina S.)
Asp: Nein, das ist nicht geplant. Wir haben für diese ASP-Konzertreise eine tolle und wirklich ausgesucht feine Songauswahl vorbereitet und sogar ein tolles neues Stück im Gepäck, das speziell für diese Tournee geschrieben wurde. Da die starke Vermischung von AVZ und ASP damals enorm dazu beigetragen hat, dass uns live viele Steine in den Weg gelegt wurden, werde ich in Zukunft stärker darauf achten, dass die Projekte getrennt bleiben, auch in dieser Richtung.
Wird es im Rahmen von Herumor weitere Duette/ Stücke mit Nic Frost geben? (Stefanie B.)
Asp: Geplant ist nichts in der Richtung, aber Nics Stimme ist für mich eine der interessantesten, spannendsten Frauenstimmen überhaupt. Und wenn ich wieder etwas in der Richtung mache, dann steht sie dementsprechend immer ganz weit oben auf der Liste.
Du berührst mich mit Deinen Stücken tief in meinem Innersten und ich würde Dir das gern auch zeigen/sagen. In welcher Form kann ich das am Besten tun? (Stefanie B.)
Asp: Nun, der beste Weg ist, Beifall zu spenden und die Projekte zu unterstützen. Zumindest ist das die Weise, es für mich am besten zu tun. Aber vermutlich ist das nicht die Antwort, auf die du gehofft hast? Für alles darüber hinaus haben wir ja noch eine schöne Postfachadresse, an die man Briefe schreiben kann. Ich lese die auch. Ganz ehrlich.
Gibt es auf dem Album eine Geschichte, die du häufiger als alle anderen mit ins Bett genommen und nachts in Gedanken hin- und hergewälzt hast? So eine Art Fluch und Liebe gleichzeitig? (Navina A.)
Asp: Allerdings! Und dabei handelte es sich ausgerechnet um das kürzeste und vielleicht sogar unscheinbarste Stück. „Happy End für alte Knochen“ hat mir wirklich viel Kopfzerbrechen beschert und die ein oder andere schlaflose Nacht. Ich wusste von Anfang an, dass ich diesen erlösenden, tröstlichen Schluss aus dem Buch auch musikalisch anbiete möchte. Aber tatsächlich dauerte es für meine Verhältnisse ewig, bis ich eine richtig gute Möglichkeit gefunden habe, denn ich merkte rasch, dass es eben nicht eins zu eins wie im Buch geschrieben in einem Lied funktionieren würde, und es war eine echte Herausforderung, es so nah wie möglich am ursprünglich Gedichteten zu belassen und doch in eine Liedform zu gießen, die für mich funktionierte. Vor allem fand das alles ziemlich am Schluss der langen Produktionsphase statt, und ich hatte mit so viel Widerstand dieser frechen Zeilen gar nicht gerechnet.
Stücke wie „Schneekönigin, wohin“ und „Rüstzeug“ haben bei vielen Fans nachdem sie erstmals live zu hören waren tiefe Spuren hinterlassen und es gab über eine lange Zeit Stimmen die um die Veröffentlichung dieser Stücke baten. Hast Du diese Resonanz mitbekommen und hat es etwas mit Dir gemacht? (Melissa F.)
Asp: War das so? Ich habe nicht so viel davon mitbekommen, aber umso schöner, und es freut mich, wenn nun der Wunsch dieser Fans endlich erfüllt wird.
Für mich ist es natürlich auch ein sehr langer Weg gewesen, und ich kann mir gut vorstellen, dass einige Menschen vom ersten Kosten der Songs an eine ähnlich lange Durststrecke erlebt haben.
Am 20. November ist sie endlich vorbei.
Die Fragen wurden gestellt von Mitgliedern der Facebook-Gruppe ASP – eine magische Verbindung
FOTOS: Heilemania
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3. Oktober 2020
INTERVIEW: ASP SPRICHT ÜBER **HERUMOR**
Wer könnte Asp besser über sein neues Side-Project Herumor und das Debut-Album "Eine Liebe nicht weniger tief" ausfragen als die Fans? Richtig, niemand. Heute könnt ihr seine Antworten in einem ausführlichen Interview lesen:
Worin lag für Asp der Hauptgrund bzw. der Vorteil, ein Nebenprojekt zu gründen? (Timo P.)
Asp: Warum macht man Projekte? Der Hauptgrund ist natürlich die pure Lust gewesen, mich neben ASP noch in einem
folkigeren Projekt austoben zu dürfen. Ich habe mein Nebenprojekt genauso gegründet wie damals das Hauptprojekt:
aus purer Leidenschaft für das Genre. Freilich tragen beide Projekte meine ganz persönliche Handschrift, ob man
das nun als Vor- oder Nachteil empfindet, aber ich arbeite ja auch mit einem anderen Team zusammen, was
zusätzlich eine andere Klangästhetik fördert.
Ob sich dadurch weitere Vor- oder Nachteile ergeben, wird sich zeigen. Ob sich durch die etwas weniger düsteren
Themen mehr Leute dafür begeistern lassen oder sich ihnen dadurch eine etwas einladendere Tür öffnet, durch die
sie Zugang zu meinen Werken finden können, wage ich nicht zu prognostizieren. Nun fällt mir jedoch ein großer
Vorteil ein: Mit Herumor bin ich an keinerlei fremd auferlegten Zeitpläne und Deadlines gebunden. Bei ASP ist
das ja ein wenig anders.
Ich hoffe, ich habe die Frage richtig verstanden und zur Zufriedenheit beantworten können.
Der Fremder Zyklus neigt sich dem Ende ... wird es einen neuen, ins
Thema greifenden Zyklus geben, oder wird "Herumor" perspektivisch "ASP"
ablösen? (Torben F.)
Asp: Ohne nun zu viel verraten und über
eine ganze Schachtel ungelegter Eier sprechen zu wollen:
Nach dem
Fremder-Zyklus wird es einen weiteren Erzähl-Zyklus geben, so die
Gesundheit und die Kraft mich nicht verlassen. Dieser wird dann
gemeinsam mit dem Schmetterling und Fremder einen Kreis schließen. Aber
ich werde den dritten Zyklus nicht direkt im Anschluss an „Fremder 5“
veröffentlichen, denn ich möchte mit ASP zunächst einige andere Ideen
umsetzen. Dies zeigt schon mehr als deutlich: ASP wird auch weiterhin
mein Haupt-Projekt bleiben, ich habe wahnsinnig viel vor und an einen
wie auch immer gearteten Rückzug auf ein Folk-Altenteil ist nicht zu
denken. Ich mache Rock, weil ich es liebe, ich habe ein Folk-Projekt,
weil ich es liebe. Musikalisch polyamourös. Herumor soll ASP in keiner
Weise ablösen!
Werden weitere Herumor Songs als Bildband separat veröffentlicht werden? (Timo P.)
Asp: Ich möchte das unbedingt weiter so handhaben wie bisher und habe die große Hoffnung, dass sich auch
weitere Illustratoren und Maler für diese schöne Bilderbuchreihe finden. Und wenn es sich so ergibt, dann werde
ich das auf jeden Fall fortführen, da es eine weitere große Leidenschaft von mir abdeckt.
Wählst
Du schon beim Schreiben des Textes aus, zu welchen Zeilen des Liedes Bilder angefertigt werden sollen und wie
diese ungefähr aussehen sollen oder lässt Du den Künstlern dabei freie Hand? (Nathaly A.)
Asp: Zu dem Zeitpunkt, wenn ich die Liedtexte verfasse, sind solche Überlegungen noch ganz weit weg.
Zuerst kommt das Lied, dann erst das Buch. Alles andere würde mich beim Komponieren viel zu stark beeinflussen.
Vielleicht wäre es spannend, mal ein Lied zu machen, bei dem ich gleich an die visuelle Umsetzung denke, aber
momentan scheint mir das als eine Herausforderung, die ich aufgrund des Arbeitspensums eher auf einen späteren
Zeitpunkt verschieben würde. Das erklärt übrigens auch, warum es zu einigen Herumor-Stücken kein Bilderbuch
gibt. Manche halte ich weniger gut dafür geeignet, sie zu illustrieren. „Schneekönigin, wohin“ ist so ein Lied.
Der zweite Teil der Frage ist übrigens recht einfach zu beantworten: unterschiedlich!
Ich arbeite mit den verschiedenen Illustratoren so, wie es für die Erzählung und ihre Vorlieben am besten ist.
Das entscheidet sich ganz individuell nach den Bedürfnissen dieser beiden Komponenten.
Holger Much zum Beispiel ist jemand, dem drückt man einen Liedtext in die Hand, dann verschwindet er damit in sein Atelier und kommt wenige Monate später mit einem fertigen Buch wieder heraus. Entsprechend gebe ich ihm natürlich gerne die Texte, die in sich schon eine sehr starke Erzählung tragen. Mit Timo Wuerz ist alles ganz anders. Für ihn schreibe ich immer ein ganz genaues Script, ganz gleich welche verrückte Erzählstruktur umgesetzt wird. Bei Fabia Zobel habe ich sowohl das eine als auch das andere schon gemacht. Während „Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe“ im Grunde den Liedtext ganz geradlinig illustriert, haben wir bei „Zwielichtgestalten“ eine große Erweiterung der Lyrics geschaffen, die eine zusätzliche Dimension der Story erzeugen sollte. Und das dritte Projekt mit ihr … ups. Basiert gar nicht auf einem Herumor-Text, gehört hier also nicht wirklich hin. Hihi.
Wie ist dieses wunderschöne Cover des Albums entstanden? (Konstantin W.)
Asp: Zur Entstehung kann ich nichts sagen, das bleibt das Geheimnis des Fotokünstlers. Was ich aber dazu sagen kann, ist, dass ich über dieses Bild vor einigen Jahren gestolpert bin, als Alex Storm mir die Seite von Justin Peters im Netz zeigte. Er macht wirklich grandiose Sachen (Justin, nicht Alex), aber als ich dieses Bild gesehen habe, war ich schockverliebt und hatte eine Gänsehaut, die mehrere Tage anhielt. Es dauerte noch Jahre, bis ich dann endlich eine Gelegenheit hatte, ihn anzuschreiben und zu fragen, ob ich es für mein Herumor-Album lizensieren dürfte. So habe ich bisher nie gearbeitet, aber ich wusste, wir sind füreinander bestimmt, dieses Bild und ich. Das klingt nun irgendwie Stalker-mäßig, bitte den letzten Satz streichen ;)
Wird es zukünftig ggf. auch reine Herumor Konzerte geben? Oder bleibt es ab und an bei einzelnen Stücken zu
besonderen ASP-Touren? (Kati M.)
Asp: Ach, Konzerte. Ein sehr, sehr bitteres Thema. Aber ich will die Frage mal so beantworten, als spielten
äußere Einflüsse keine Rolle. Bisher sind keine Konzerte mit Herumor geplant. Ich würde wahnsinnig gerne
Herumor-Konzerte geben, aber ich fühle mich einer zweiten so großen Anstrengung derzeit nicht wirklich gewachsen.
Denn die Konzertplanung, die Logistik und die großen Investitionen, die dafür nötig sind, die sind zumindest zum
jetzigen Zeitpunkt für mich nicht leistbar. Außerdem muss man auch einfach abwarten, ob es in Zukunft überhaupt noch
ratsam sein wird, solche Risiken bei einem neuen, nicht etablierten Projekt einzugehen. Das muss die Zeit nach
Corona in einer veränderten Live-Landschaft erst zeigen.
Aber wenn es so weit kommen sollte, dann strebe ich eine strikte Trennung zwischen ASP und Herumor an. Wenn ich eins
aus dem Asps Von Zaubererbrüdern-Debakel gelernt habe, dann ist es, dass es besser ist, es nicht zu stark
durcheinander zu würfeln. Das heißt nicht, dass es völlig ausgeschlossen ist, mit Herumor mal einen ASP-Song im
Gepäck zu haben, aber lieber schreibe ich noch einige schöne Stücke für Herumor und warte, bis ich genug für eine
eigene Setlist zusammenhabe. Das klingt nun erstmal wahrscheinlich wie eine Fehlentscheidung, denn warum sollte man
den Bekanntheitsgrad der ASP-Songs nicht nutzen, aber langfristig halte ich es für die bessere Lösung für alle
Beteiligten.
Das erste Album trägt den Beinamen "Zwielichtgeschichten I". Das lässt darauf schließen,
dass weitere Alben zumindest vorgesehen sind. Gibt es hierzu schon Ideen, Vorstellungen, Pläne oder liegt das alles
noch in unabsehbarer Zukunft? (Konstantin W.)
Asp: Ja. Die ersten Song-Ideen dafür existieren bereits, und ich werde sicher auch in einigen Wochen wieder
an einem konkreten Stück arbeiten, aber zuerst ist das neue ASP-Album dran, das nun meine (relativ und für meine
Verhältnisse) ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen soll.
Wie hat das Kind seinen Namen bekommen? Wieso
wurde dieses Zweitprojekt ausgerechnet HERUMOR (Quenya: Schwarzer Herr) getauft? (Katrin L.)
Asp: Genau
so. Es ist nach Tolkiens Begriff benannt. Passt doch auch wie die Faust aufs Auge, nicht wahr?
Bist du nicht schon komplett ausgelastet mit ASP, den Merchandisingunternehmen usw.? Oder bist du einfach ein fleißiges Bienchen mit unendlich vielen Ideen? (Nina R.)
Asp: Ich bin ein fleißiges Bienchen mit unglaublich vielen Ideen. Manchmal fühlt sich mein Kopf sogar so an, als wäre dort ein ganzer Bienenschwarm mit Ideen. Ich bin natürlich mehr als ausgelastet mit meinen Jobs. Aber manchmal schlägt einfach der Künstler in mir zu, schiebt alle anderen beiseite und vergisst dabei, dass alle zusammen in einem einzigen Körper wohnen, welcher bis zur totalen Erschöpfung getrieben wird. Bitte kein Mitleid deswegen!
Was fühlst du, wenn du an Herumor arbeitest/gearbeitet hast? (Christian D.)
Asp: Das
kommt sehr drauf an, welche Arbeit daran es gewesen ist. Aber meistens empfinde ich eine Mischung aus
Erschöpfung und Erfüllung, wenn ich an einem Projekt gearbeitet habe.
Bezogen auf die wunderschönen
Bücher zu den Zwielichtgeschichten: gibt es einen Künstler mit dem du gern zusammenarbeiten würdest? (Steffi
E.)
Asp: Da gibt es viele. Ein absoluter Traum wäre Alessandro Barbucci. Sein Strich ist so unglaublich
elegant und schön, ich liebe seine Arbeiten. Aber auch Benjamin von Eckartsberg könnte ich mir gut vorstellen. Und
natürlich die klassischen Tolkien-Künstler Howe und Lee. Man wird ja noch träumen dürfen … Oder Dave McKean für
etwas schön Verrücktes oder Gris Grimly. Hach, ich könnte stundenlang aufzählen.
Wonach wählst du den
Künstler aus, der deine Texte in Bilder umsetzen darf? Oder schreibst du gar Texte zu bereits vorhandenen Gemälden,
die dann nur weiter vervollständigt werden? (Grit H.)
Asp: Ähm. Interessante Idee, kann mir aber nicht
vorstellen, dass das so umsetzbar ist. Erst kommt die Geschichte, dann die Umsetzung in Bildern. Die Künstler habe
ich auf ganz verschiedene Weise kennengelernt. Timo Wuerz kenne ich ja bekanntlich seit dem Pleistozän, Holger und
ich kennen uns aus der „Szene“ und Fabia hat mir Timo vorgestellt. Alles ganz natürlich gewachsen.
Der
Albumtitel „Eine Liebe nicht weniger tief“ hat mich wunderschön eiskalt erwischt. Wie kam er zustande? (Alessandra
M.)
Asp: Er flog mir einfach so zu, dieser Titel. Ich dachte mir, es sei ein phantastischer Name für das
Werk, um dem Hörer Raum für seine eigenen Interpretationen und Gefühle zu lassen. Die ersten Reaktionen lassen
vermuten, dass dieser Plan aufging.
Beschreibe "Eine Liebe nicht weniger tief" mit einem Duft. (Lily
M.)
Asp: Waldbodenduft im Frühling.
Welche der Geschichten auf dem Album hat dich vielleicht
selbst überrascht - eine Wendung genommen, die du nicht vorhergesehen hast, zum Beispiel? (Lily M.)
Asp:
Eigentlich überraschen mich die meisten meiner Geschichten während ihrer Entstehung. Sehr ausgeprägt geschah dies
allerdings bei „Achte meiner Liebe nicht“, der eigentlich als eine Art „Königskinder“-Variation begann und sich dann
im Schreibfluss doch wieder in eine wahrhaftige Anderswelt- und Fantasy-Story verwandelt hat. Ich bin sehr glücklich
darüber.
In deinem Logbucheintrag zu „Abyssus 2 (Musik)“ thematisierst du, wie Musik das innere Kind
emotional berühren kann. Du hoffst, dass es dir mit deiner Musik gelingt eben dieses bei anderen auszulösen. Nun
meine Frage an dich, kann es auch vorkommen dass du von deinen eigenen Songs so berührt wirst? (Svenja
G.)
Asp: Das kann und muss vorkommen. Ich halte es sogar für nötig, um unverstellt und ohne Gängelband von
fremden Einflüssen meine Geschichten und Lieder „aufzuspüren“. Aber es ist genauso notwendig, zu einem bestimmten
Zeitpunkt des Arbeitens dieses Gefühl festzuhalten und dann ganz erwachsen damit weiterzugehen, ihm ein Zuhause zu
bauen.
War es von Beginn der Zwielichtgeschichten der Plan, alle Lieder zusammen auf ein Album zu
packen oder entstand die Idee dafür erst später? (Joe L.)
Asp: Nun, ganz zu allererst und vor gefühlt
tausend Jahren sollte daraus ja ein Asps Von Zaubererbrüdern-Album werden. Dann allerdings ließ ich die Idee einige
Jahre komplett los und hatte gar nicht so fokussiert im Blick, eine ganze Sammlung von diesen Liedern zu einem Album
zu vereinen. Aber ganz klar: Ich bin eben doch ein alter Alben-Fan (z.B. Nachtalben, hüstel), und irgendwie
fühlte sich das Projekt unvollständig an. Und da viele davon ausgehen, dass die Veröffentlichungsform Album und ganz
speziell der Tonträger CD in den kommenden Jahren langsam verschwinden wird, wuchs in mir der Wunsch immer stärker.
Denn ich wollte unbedingt eine CD und eine Vinyl von diesen schönen Stücken in den Händen halten. Inklusive
Artworks.
Werden über die Geschichten in den Liedern, die noch nicht in Buchform existieren, auch noch
Bücher entstehen? (Joe L.)
Asp: Wie oben erwähnt: Nicht alle eignen sich gleich gut für eine Bebilderung.
Ich denke, ein Bilderbuch von „Rüstzeug“ wäre auch absolut nicht jugendfrei. Ich denke, es wird auch in Zukunft bei
Herumor immer Songs geben, die als Buch vorab erscheinen, und welche, die danach eben auf dem Album ohne Bilderbuch
dazukommen werden. Eigentlich ja auch eine wunderschöne Art der Veröffentlichung. Ich habe aber auch von unzähligen
Menschen gehört, die die Bücher haben links liegen lassen und die sich nun einfach das Album holen. Wahrscheinlich
wäre denen sogar ein Download ausreichend. Das wird es ja für die Musik-Puristen ebenfalls geben.
Hast du besondere „Rituale“ beim Texte schreiben? (Lara W.)
Asp: Für Rituale habe ich keine Zeit. Ich setze mich lieber hin und schreibe los.
Woraus schöpfst du Energie und Inspiration? (Lara W.)
Asp: Ich schöpfe meine Energie aus Spaziergängen im Grünen in Hundebegleitung. Inspiration schöpfe ich aus
jedem Atemzug und aus allem, was mir begegnet. Niemand ist unbeeinflusst von äußeren Eindrücken, ich auch nicht.
Aber oft sind es die umherstreifenden Gedanken, die sich zu einer Geschichte verdichten. Ich pflücke sie aus der
Luft, lasse sie mir vom Wind einflüstern, bringe sie mit aus einem Traum.
FORTSETZUNG FOLGT…
Erfahrt im zweiten Teil des großen Fan-Interviews, wie Asp seinen Arbeitsplatz gestaltet, wie unordentlich er
ist, welche "Bettgeschichten" es bei bei der Entstehung des Albums gab und vieles mehr!
Die Fragen wurden gestellt von Mitgliedern der Facebook-Gruppe ASP – eine magische Verbindung
FOTOS: Heilemania
24. August 2020
Herumor. Es gibt ein Datum!
Liebe Freunde des musikalischen Geschichtenerzählens!
Am 20. November erscheint das lange, lange erwartete
Herumor-Debut-Album
„Eine Liebe nicht weniger tief“.
Und heute möchte ich verraten, wie die so genannte Tracklist des Albums aussehen wird. Die darauf enthaltenen Lieder/Geschichten werden die folgenden sein:
Zwielichtgestalten
Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe
Rüstzeug
Die Ballade vom „Treuen Troll“
Windrad
Nie am Tage
Achte meiner Liebe nicht
Schneekönigin, wohin
Happy End für alte Knochen
Einige davon kennt ihr bereits von lange verklungenen Konzertabenden oder von der Zwielichtgeschichten-Buchreihe.
Für das Album wurden alle Songs, die in den vergangenen Jahren erschienen sind, mit viel Fingerspitzen- und Zartgefühl neu gemischt und gemastert. Denn natürlich müssen sie alle wie aus einem Guss klingen, wenn sie zusammen ein Album ergeben sollen. Patrick Damiani hat diese schwierige Aufgabe perfekt gemeistert, muss ich sagen. Auch denke ich, dass diejenigen, die bereits die alten Versionen besitzen, mit den neuen Mixen ihre Freude haben werden. Neue Details sind zu entdecken.
Das Album wird übrigens als CD, Kauf-Download und Doppel-LP erscheinen. Für die Schallplatte haben wir ein spezielles Vinyl-Mastering erstellen lassen.
Weitere Infos in Kürze!
Asp