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Crowdfunding
28. Dezember 2014
Und noch etwas
Liebe Freunde,
es wurde dann doch ein recht spannendes Jubiläumsjahr bei und für ASP. War nix mit „mal eben NUR eine Anthologie machen“. Irgendwie scheint es in meinem Hirn keinen Platz zu geben für halbe Sachen. Zumindest wenn wir von Projekten sprechen. Klar, die ganzen anderen Bereiche des Lebens würden sich schon glücklich preisen, wenn sie einmal zum Status „halbe Sache“erhoben würden.
So wurde es dann doch wieder eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, das ganze Jubiläumsfeiern. Zeitschenkend sollte man passend erfinden, weil wir bei der Schufterei dann doch auch sehr erfüllende Ergebnisse vorzuweisen hatten.
So intensiv mit Musikern geprobt und geübt wie in diesem Sommer habe ich seit vielen Jahren nicht mehr. Die "PER ASPERA"-Tour mit den beiden grundverschiedenen Sets war etwas ganz Besonderes, eine traumhaft schöne Erfahrung, nun verknüpft mit vielen ausgezeichneten musikalischen Erinnerungen.
Und ganz nebenbei und im Verborgenen habe ich noch einen Plan gefasst, der mir sehr spannend und logisch vorkam.
Nachdem wir letztes Jahr so viele Bands beim MäzenatenTumult kennenlernen durften (und die meisten waren wirklich unglaublich nett!), bekam ich große Lust, die Supportband für das Jahr 2015 selbst auszusuchen. Also überlegte ich, welche der Bands gut zu uns passen könnte. Toll waren eigentlich viele, aber aufgrund ihrer Live-Energie haben uns und unserer Crew eigentlich geschlossen fünf Herren und eine Dame aus dem Saarland gefallen, die die Garage mal richtig angeheizt haben. Beziehungsweise schockgefrostet, denn Spielbann, so heißt die Band, hatten sich speziell für dieses Konzert mächtig ins Zeug gelegt, um ihr selbstproduziertes Album „Schwesterchen Frost“ pünktlich zu diesem Konzert fertigzustellen. Sie haben es tatsächlich geschafft, und das gefiel mir gut. Es imponierte mir.
Eine frisch gepresste CD (die sollen ja bekanntlich gesunde Vitamine enthalten) bekam ich auch noch überreicht, und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Ich traf mich mit Alex Storm, um die nächsten Schandtaten mit ASP zu besprechen, und schlug vor, er solle sich die Band mal genauer ansehen. Oh Widerwille, dein Name ist Storm! Alex hatte sich fest vorgenommen, seine Energie nur noch in jene handverlesenen Künstler zu investieren, die sich seit vielen Jahren unter dem Trisol-Label abkämpfen, um ihre Werke an den Mann zu bekommen. Das ist schwer und kräftezehrend, und ich weiß genau, warum ich froh bin, jemanden zu haben, der sich auf der Seite des Musikbusiness mit der wichtigen Labelarbeit für uns engagiert. Er zierte sich also.
Aber ich ließ nicht locker.
Irgendwie verbiss ich mich in die Idee, denn ich hatte das Gefühl, dass Spielbann auf große Bühnen gehört und dass sich so mancher bekanntere Act von dieser Performance gerne ein Scheibchen abschneiden könnte.
Nur, wie macht man das? In einer Zeit, in der die immer gleichen Bands (ja, auch wir) unter den Festival-Veranstaltern herumgereicht werden?
Ich verkaufte meine etwas zerknautschte und angerumpelte Rocker-Seele also zum dritten Mal an den Teufel (‘tschuldige, Alex! *kicher*). Zuerst vor 15 Jahren mit ASP, dann mit den „Zaubererbrüdern“ (eine CD ist nicht in Sicht, aber irgendwo dahinter) und schließlich mit dem Versprechen, dass ich der Band in jeglicher Hinsicht unter die Arme greifen würde. Nichts leichter als das, dachte ich mir. Schließlich habe ich in den vergangenen Jahren so viel auf die harte Tour erlernt, es sollte doch dann ein Leichtes sein (hör doch mal auf deine eigenen Worte, Junge, „NICHTS ist jemals leicht!“), andere Menschen von diesem „rauen Pfad“ und den Erfahrungen darauf profitieren zu lassen?
Was soll ich sagen. Jetzt haben wir Dezember!
Einen Plattenvertrag, eine Coverversion von „Schneefall in der Hölle“ (danke, dass ihr so respektvoll mit meinem Baby umgegangen seid!) und viele, viele Gespräche später darf ich sagen:
Ja, das wird eine gute Sache werden. Wir werden Spielbann auf Tour dabei haben und mit ihnen ihr neues Album (und natürlich auch unseres). Auf diesem Album werde ich einigen Anteil genommen haben (ja, bei unserem sowieso). Ich durfte und darf kreativ viel reinquatschen. Durfte eine ganze, sehr spannende Welt mit erschaffen.
Ich bin ziemlich sicher, dass sie euch gefallen wird.
Nun werden viele von euch sagen: „Aber hat der Asp denn nicht schon genug um die Ohren?“ Ja. Hat er. Aber diese Arbeit mit Spielbann hat mir auch die Gelegenheit gegeben, für viele Dinge, die ich mit ASP erreichen durfte, eine Art neuer Dankbarkeit zu entwickeln. Diese wiederum hat mir geholfen, mich anderweitig kreativ auszutoben. Gerade im Jubiläumsjahr hat diese Tätigkeit mir viele gute Blickwinkel auf den eigenen Werdegang ermöglicht und das wiederum die Chance, von den Erfahrungen viele weiterzugeben.
Seid also unbesorgt. Zwar ist mir 2014 viel Unangenehmes über den Weg gelaufen, und viele gemeine Zeitfresser haben sich mir in den Weg gestellt, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte. Aber die Arbeit mit Spielbann gehörte nicht dazu. Ich freue mich, bei diesem Projekt hungrige Leute um mich zu haben, die bereit sind, alles zu geben.
Und nett und freundlich sind sie außerdem!
Ich freue mich schon, wenn sie sich auf der VERFALLEN-TOUR hoffentlich in eure Herzen und Tanzbeine spielen werden.
Habt ein offenes Ohr, das wäre schön.
So. Und nun werde ich mich für einige Wochen einschließen, denn sowohl Asps Von Zaubererbrüdern als auch ASP wollen neue Songs komponiert bekommen.
Ich bin dann mal im Schreib-Exil!
Viele Grüße und euch eine gute Zeit
wünscht
Asp, 28.12.2014
P.S.: Wenn ihr die Ban(n)de vor der VERFALLEN TOUR schon mal kennenlernen wollt:
Ihre CD „Schwesterchen Frost“ gibt es bei uns in der eigenen Abteilung im Onlineshop.
Übrigens hat mein guter Freund Pit ihnen einen ultracoolen neuen Schriftzug für die Band entwickelt. Der ist z. B. hier zu bewundern.
Und sehen kann man die Band entweder in der Schweiz, bei unserem gemeinsamen Konzert mit den Kollegen von Diary of Dreams.
Oder auf dem schönen M’era Luna Festival, auf das wir uns alle schon ganz besonders freuen.