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5. Februar 2015

Zwischen den Welten

Liebe Freunde,

zwei große Themen bestimmen meine Lebens- und Arbeitswelt seit einigen Wochen. Da ist zum einen natürlich die anstehende Tour mit den „Zaubererbrüdern und -schwestern“, deren Vorbereitungen nun langsam in die heiße, nein, lavaglühende Phase kommen, und zum anderen das Schreiben des neuen ASP-Albums.

Für letzteres befinde ich mich in einer reichlich gruseligen Story, die stetig wächst und Gestalt annimmt. Die Zwielichtgeschichten hingegen beinhalten bekannte und auch neue Themen, die, nomen est omen, auf der Grenze zwischen Licht und Schatten, zwischen Nacht und Tag balancieren. 


Und so balanciere ich selbst auf dieser Linie und lasse mich teilweise tageweise mal auf die eine, mal auf die andere Seite fallen. Das ist recht anspruchsvoll, dieses Hin und Her zwischen den Themen und Stories, bringt aber auch Vorteile. Denn in beiden Welten darf ich mich zu Hause fühlen, und so befinde ich mich außerdem in einem ständigen Wechsel aus Abschied und Heimkehr.

Das ist ganz gut so, denn auch wenn auf diese Weise eine Arbeitswelt scheinbar ohne Pausen existiert, tut dieser Wechsel gut, da man durch den kurzfristigen Abstand auch wieder eine bessere Sicht auf die jeweilige Thematik gewinnt. 

Beides wächst und gedeiht, und leider bleiben dann aber auch andere Dinge auf der Strecke. Zum Beispiel lange Journal-Einträge oder ausführliche Berichterstattungen über die Arbeiten selbst. Das können andere Bands wirklich besser, und ich frage mich oft, warum mir so wenig Zeit bleibt, um über das Arbeiten zu sprechen und die Fan-Schar für meine Produkte zu interessieren. Aber die Abgeschiedenheit und das „Versinken in den zu schaffenden Welten“ist ein wichtiger Teil des Entstehungsprozesses, das konnte ich für mich begreifen und festhalten. Verinnerlichen. Wenn man andere Menschen auf eine Reise mitnehmen möchte, dann muss man sich selbst ganz auf diese Sache einlassen, sonst wird ihr nicht genügend Tiefe zuteil, die wiederum die Eintrittskarte für den Hörer darstellt. Wenn es also mal eine Weile stiller scheint, dann seid euch alle der Tatsache gewiss: Was nach außen hin am ruhigsten wirkt, das ist am Ende die Zeit, die hinter den Kulissen am intensivsten und aufregendsten ist.

Achtung. Wer die Zwielichtgeschichten ungespoilert genießen möchte (also ohne vorab Wissen über die Songs zu bekommen), dem sei nun geraten, an dieser Stelle nicht mehr weiterzulesen!


Passend zu diesen Wechseln zwischen den Welten haben wir diesmal eine neue Überschneidung zwischen den Programmen. Ein seit einigen Jahren unverzichtbarer Song in der Rockshow wird nun zum ersten Mal auch im folkigeren Gewand bei Asps Von Zaubererbrüdern präsentiert werden und fügt sich dort im neuen Arrangement ganz wunderbar ein.

Das Innerste geäußert und aufs Äußerste verinnerlicht.
Ein Wechselbalg, die Welt getauscht …auch musikalisch!

Das macht uns großen Spaß. Euch hoffentlich auch.
Wir sehen uns auf der Zwielichtgeschichten-Tour!

Bis dahin ist allerdings noch einiges Hin und Her zwischen den Welten nötig, denn auch das ASP-Album wird weiter wachsen.

Also genug berichtet und wieder ab an die Arbeit. Ich freu mich drauf und drüber, drüber und drunter.
Und durch …

Euer
Asp