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6. April 2014

Liederliche Liederwahl

Liebe Freunde,

kaum von den Dunkelromantischen Frühlingsnächten mit den Zaubererbrüdern zurück, geht es auch schon weiter: Ein unfassbares Probe- und Übungspensum haben wir uns für den Herbst und unsere Jubiläumstour aufgehalst. Aber zumindest einen Vorteil glaubte ich, mir bei diesem Vorhaben erhoffen zu dürfen. Ich dachte, es würde diesmal viel leichter werden, eine Setlist zu erarbeiten. Schließlich darf ich ja dieses Mal beinahe doppelt so viele Songs mit auf die Tour nehmen als sonst, dem Zwei-Abende-Hintereinander-Trick geschuldet.


Wie äußerst naiv von mir!

Ich habe mich also mit sämtlichen Songs hingesetzt und ganz schnell feststellen müssen, dass es dadurch zwar tatsächlich viele Songs endlich mal auf eine Setlist für ein Konzert schaffen würden, die ansonsten ein live-loses Leben fristen müssten, aber dass immer noch genug Lieder übrig bleiben, die für einen dritten Abend (NEIN, KEINE ANGST!) locker ausreichen würden. Aber wisst ihr was, liebe Freunde? Ich sehe dieses Auswahl-Dilemma als wirklich gutes Zeichen. Denn ich kann mich nach 15 verdammten Jahren immer noch an mehr ASP-Songs erfreuen, als ich an ZWEI Konzertabenden hintereinander unterbringen kann. Kaum eines, für das ich mich schämen würde oder das ich wirklich skippen müsste beim Durchhören (und wenn, dann nicht aus dem Grund, dass ich es nicht mögen würde). Wenn ich daran denke, wie viele Künstler ich selber konsumiere, die teilweise ganze Alben gerne aus ihrer Vita streichen würden nach 15 Jahren ;)

Oder die nach 15 Jahren das Gefühl haben, manche Songs "überspielt" zu haben.

Das beweist: 

a) wir spielen zu selten! und
b) es war doch keine so schlechte Entscheidung, jedes Mal so viel Energie in die Lieder (großer Dank an ALLE, die dabei in den letzten 15 Jahren mitgeholfen haben) zu stecken.

Klar, Geschmäcker sind verschieden! Natürlich wird auch der größte Fan zugeben, dass er nicht jedes einzelne bobverdammte ASP-Stück grandios findet. Das verlangt keiner, und das wäre auch ganz schön … creepy. Aber leider muss ich in diesem Fall genauso wie beim Schreiben der Songs auf Rezipienten-Meinungen pfeifen, bittebittemitSahnedrauf nicht auf den Schlips getreten fühlen!

Für mich selbst ist das einfach ein Qualitätssiegel an sich, dass ich allem nie enden wollenden Selbstzweifel zum Trotze Lieder noch gerne singe, die schon mehr als 20 Jahre existieren und die ich in einer Phase meines Lebens „ersterfunden und erstempfunden“ habe, als ich noch etwas anders tickte. Mein Freund Timo Würz ist übrigens von diesem Umstand immer komplett überrascht bis schockiert …

Oder das Ganze beweist nur, dass ich ein fürchterlicher Kindskopf bin, der [in manchen Bereichen, dies sei ausdrücklich angemerkt] einfach nie erwachsen wird.

Ich teile diese Gedanken trotzdem gerne mit euch, ganz gleich, zu welchem Schluss ihr selbst kommen wollt …

Denn sei es, wie’s will: Ich freue mich sehr auf die Jubiläumstour!

Euer

Asp