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20. Februar 2008
Unauslotbar…tiefer als jemals zuvor
Du hast im Chor die schwarzen Lieder mitgesungen!
Lieber Leser.
Mag sein, dass die Doppel-CD-Retrospektive “Horror Vacui” keine richtige neue ASP-Platte ist. Mag sein, dass in den heutigen Zeiten, in denen Musik seinen Stellenwert verliert und der ökonomische Nutzen der Tonträger selbst auf Messers Schneide steht diese CD ein Wagnis ist.
Nun ist es soweit: Am Freitag, den 22. Februar kann das Motto nur lauten: HORROR VACUI. Wir hoffen, dass es nicht die Angst der Leere von Regalen und die Furcht vor leeren Versprechungen von Mailordern ist.
Die viele Arbeit und Mühe, die auch in dieser Sammlung unserer Werke der letzten Jahre steckt sind das Fundament für ein monumentales Zeugnis der “magischen Verbindung” zwischen uns und unseren Fans. Ein - wie ich finde - positives Fazit aus unserer bisherigen Bandgeschichte und unserem Glauben, dass unser Weg der steinige, aber richtige war und ist. Eine Zwischenbilanz nach Beendigung des ersten großen Kapitels. Weitere werden, dank unseren “Unterstützern” dort draußen, folgen.
Als weiteres kleines Dankeschön gibt es ab heute auf unserer Myspace-Seite einen großzügigen Auszug aus der neuen Hymne “So viel tiefer” zu hören und hier könnt Ihr den kompletten Text und einen weiteren Auszug aus dem Buch “Horror Vacui” lesen.
Das Innerste geäußert
Und aufs Äußerste verinnerlicht,
Ein Wechselbalg, die Welt getauscht.
Wir werden sehen.
Ein tiefer Schlund.
Starrst du dir noch
die Augen wund?
Bereust du nun, dass du den Weg gewagt
Und scheinbar nichts gewannst?
Bedauerst du die Worte ungesagt,
Die du nicht sprechen kannst?
Vertäut und angepflockt, den Kopf gereckt
Bis fast der Nacken bricht,
So kauerst du im feuchten Dreck
Und wartest auf den Funken Licht.
Behaupte nur, ich hätte dich dazu gezwungen!
Auch, wenn die Wahrheit brennt und sticht,
Du hast im Chor die schwarzen Lieder mitgesungen.
Gestehe, Freund! Sag, lebst du nicht
So viel tiefer.
So viel tiefer.
So viel tiefer.
Unauslotbar tiefer als jemals zuvor.
Dein Herzschlag fehlt,
In Ewigkeit,
Nur Tropfen höhlt
Den Stein und Zeit.
Die Läuterung gesucht, gefunden:
Nichts. Vom Paradies verschmäht,
Vom Heil verflucht und unumwunden
Gibst du zu, es ist zu spät.
Bedeutungslos sind die Äonen,
Die Katharsis ohne Wert.
Derweil wirst du im Dunkel thronen,
Kalt und starr und sinnentleert.
Behaupte nur, ich hätte dich dazu gezwungen!
Auch, wenn die Wahrheit brennt und sticht,
Du hast im Chor die schwarzen Lieder mitgesungen.
Gestehe, Freund! Sag, lebst du nicht
So viel tiefer.
So viel tiefer.
So viel tiefer.
Unauslotbar tiefer als jemals zuvor.
Auszug zu “So viel tiefer” aus dem Buch:
Zu viele Enden. Ich gebe es zu: Die zweite CD der „Requiembryo“ ist voll von Enden. Es wimmelt nur so von diesen aufdringlichen Burschen, die wie Würmer aus der noch feuchten Graberde ragen.
Das Requiem ist eigentlich schon das klassische Ende, “Schwarzer Schmetterling:Nekrolog” macht eine Klammer zu, die auf der „Hast du mich vermisst“ aufgemacht wurde“, das gilt natürlich auch für “How far would you go”, in dem eben diese Frage dem Zuhörer erneut gestellt wird. “Nie Mehr!” ist ein Abschiedslied und “Offährte” schließt den Kreis des Albums durch die Schlusszeile ebenfalls zum ersten Album. Enden, wo man auch hinsieht: Enden.
Das dicke Ende (!) kommt noch: Es waren sogar noch einige Enden mehr. “So viel tiefer” ist tatsächlich als Conclusio des Schmetterlings entstanden, als die wichtigste Frage an den Protagonisten nach diesem langen Kampf? Und als Frage auch direkt an all die wundervollen Gefährten auf diesem langen dunklen Weg, den sie mitdurchlitten haben.
Und gleichzeitig ein Symbol für die von mir so heftig propagierte Lebensweise, die Tiefen der Existenz genauso auszuloten, wie die Höhenflüge. Sie erinnern sich an mein Vorwort?
Eine fantastische Chance bot sich mit der „Horror Vacui“-Retrospektive, diesen Song am Ende doch noch unterzubringen.