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13. Februar 2008
Asp spielt Flaschengeist für die Band Caputt.
(R)Evolutionstheorien für Mitverschwörer
Warum mir das Projekt Caputt von Anfang an imponierte, liegt auf der Hand:
Sie machen konsequent das in ihrer Musik, was auch ASP zum Beispiel bei „Tiefenrausch“ oder „Ich bin ein wahrer Satan“ gemacht haben: Astreine Protest-Musik, welche die unzähligen Probleme unserer modernen Gesellschaft anprangert.
Ob das nun Konsumterror oder Machtgier ist, die Zerstörung unserer ökologischen Nische oder religiöser Fanatismus: Caputt legen den Finger in die Wunde. Und das alles ganz ohne sinnlosen Nihilismus. Caputt machen kaputt, um wieder aufzubauen, nicht, um auszulöschen.
Sie sind das Feuer, das die Wunden ausbrennen möchte, um zu heilen.Sie sind für mich ein positiver Gegenpol zum farbenfrohen Einerlei und ein tiefschwarzes Glanzlicht im kunterschwarzen Allerlei.
Ihre Musik mag verquer sein, die Tanzfläche wird zur Brutstätte revolutionärer Gedanken, anstatt zum Ort teilnahmslosen Vergessens. Sie machen es einem nicht immer einfach, aber wie sollten sie? Das Leben ist nicht einfach.
Dies ist Musik, die beim ersten Hinsehen nichts für uns tut, nicht leicht zu konsumieren ist.Es ist Musik, für die wir etwas tun müssen, für die wir uns bereit machen müssen.Ich fragte mich also: Was kann ich für die Musik von Caputt machen? Die Frage war recht leicht beantwortet: Ich wollte ihnen das bescheidene Wissen zur Verfügung stellen, das ich über die Jahre im Musikgeschäft erlernen konnte und unterstütze das Projekt heimlich seit über einem Jahr. Ich habe großflächig Kontakte hergestellt, Interesse geschürt und mit Rat und Tat versucht, Ohren und Herzen (ja, auch Brieftaschen) für die sympathischen Jungs zu öffnen. Mit mäßigem Erfolg. Sämtliche Plattenfirmen/Verlage zeigten sich zwar gerne interessiert, aber immer, wenn es darum ging, auch etwas zu investieren (Arbeit, Zeit oder das nötige Kleingeld), dann schmolz sämtliches Interesse dahin.
Wir meckern ja gerne über die „Mitverdiener-Firmen“ und ich wurde wieder mal bestätigt: Schaffst du es aus eigener Kraft, dann kommen sie wie die Haie bei einem Bootsunfall. Aber Initiative wird keiner für dich ergreifen.
Schließlich bemerkte ich zwei wesentliche Dinge: Erstens, es kostete mich langsam mehr Energie und Zeit, als ich, aufgrund meines eigenen kleinen Projektes, bereit war, in ein anderes zu investieren. Zweitens, mein Herz hing aber schon zu weit drin, als dass ich mich klammheimlich wieder davonstehlen konnte.
Also beschloss ich, selbst mit den Freunden von Caputt zusammenzuarbeiten und den ganz harten steinigen Weg zu gehen. Ein Handschlag, solidarisches Schulterklopfen und die Ärmel hochgekrempelt! Ein geschlachtetes Sparschwein (meines) und viele angeregte Gespräche später, sind wir nun einen großen Schritt weiter. Wir werden das ganze Projekt vorerst ohne lästige Firmenunterstützung probieren. Guerrilla-Musik-Marketing für eine, wie ich finde, gute Sache.
Wie es weitergeht, erfahrt Ihr bald! Nicht nur hier, sondern auch
bei CAPUTT